Ursula Ullrich-Jacobi (1926 - 2020) war eine Bildhauerin aus Aschaffenburg, in deren Leben sich eine ganze Epoche mit all ihren Höhen und Tiefen spiegelt. Geboren im quirligen Berlin der „Golden Twentieths“ erlebt sie als Tochter des Komponisten Wolfgang Jacobi eine glückliche Kindheit, die mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten endet. Der Vater wird nach 1933 mit einem Berufsverbot belegt und angefeindet. Die Familie zieht an den Gardasee, die Devisensperre zwingt sie aber zur Rückkehr nach Deutschland, wo die Familie in München zurückgezogen lebt. Ursula zeichnet und modelliert. 1946 beginnt sie im zerstörten Deutschland ihr Studium an der Münchner Akademie, gefördert von Professor Josef Henselmann, der dort die Bildhauerklasse leitet. An der Akademie trifft sie den Kunststudenten Gunter Ullrich. 1952 heiraten beide, ein Jahr später wählt das Ehepaar Aschaffenburg als seinen neuen Wohnsitz. Ursula Ullrich-Jacobi setzt in den folgenden Jahrzehnten mit ihren Plastiken im Stadtbild ihrer Wahlheimat Aschaffenburg Zeichen, sie erhält öffentliche Aufträge und gestaltet mit ihrem Mann unter anderem das Kriegerdenkmal in Rothenbuch und die Bronzetüren des Aschaffenburger Rathauses. „Ernst und im kleinsten Format monumental“ würdigte der Aschaffenburger Künstler Anton Bruder ihre Plastiken, die bei aller Reduzierung und Abstrahierung das Wesentliche einer Bewegung oder eines Ausdrucks erfassen.
Ursula Ullrich-Jacobi ist am 25. Januar 2020 im Alter von 93 Jahren verstorben.
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